Welt Cup Stadskanaal: Kein Edelmetall für Deutsche Rollstuhlfechter

Zarife Imeri (6., TSG Heidelberg/FC Rohrbach), Sylvi Tauber (6.) und Balwinder Cheema (6., beide Makkabi Rostock) sorgen beim WC im niederländischen Stadskanaal für den Eintrag deutscher Rollstuhlfechter_innen unter den TOP 8.

Den Anfang machen beim Weltcup traditionell die Wettbewerbe im Damendegen und Herrenflorett. Einen überzeugenden Auftritt legt dabei Zarife Imeri in der Kategorie A hin. Die Heidelbergerin hatte eine längere Wettkampfpause und überzeugt bei ihrem Come-Back mit einem sechsten Platz. Nach einer glänzenden Vorrunde auf Rang vier gesetzt wird sie erst im Viertelfinale von der späteren Silbermedaillengewinnerin Yevhiina Breus (UKR) gestoppt. Sylvi Tauber (10.) unterliegt in der Kategorie B nach einer durchwachsenen Vorrunde im Achtelfinale Kristina Fiaklistava (BLR), die Silber hinter der TOP-Favoritin Saysunee Jana (THA) holt.
Im stark besetzten Herrenflorett-Wettbewerb der Kategorie kommt das Aus für Degenspezialist Maurice Schmidt (SV Böblingen, 19.) und Martinez Budich (Makkabi Rostock, 23.) bereits in der 32er-Direktausscheidung.
Die Herrendegen-Wettbewerbe bedeuten einen Großeinsatz für die deutschen Trainer, da hier nahezu alle deutschen Fechter teilnehmen. In der Kategorie A trägt vor allem Schmidt die Hoffnungen des deutschen Teams. Er kämpft sich bis ins Viertelfinale vor, unterliegt hier aber dem Paralympics-Silbermedaillengewinner Piers Gilliver (GBR), der nichts anbrennen lässt und sich auch den WC-Sieg holt. Die Rostocker Sebastian Gadow und Martinez Budich, sowie André Otto (PSV Berlin) scheiden bereits nach der Vorrunde aus und belegen die Plätze 34, 34, und 36.
In der Kategorie B kämpfen sich Holger Kratat (OSC Berlin) und Tim Widmaier (SV Böblingen) bis in die 16er Direktausscheidung vor, unterliegen dort aber und belegen die Plätze 14 und 17. Für den Rostocker Balwinder Cheema, der ebenfalls an dieser Stelle ausscheidet, reicht es als neunter für eine TOP 10-Platzierung.
Im Damenflorett Kategorie A erfolgte die Vergabe ohne Beteiligung deutscher Fechterinnen, Imeri erreicht hier einen guten 14. Platz. In der Kategorie B verhindert Routinier Gyöngyi Dani (HUN) im Viertelfinale eine deutsche Medaille. Sylvi Tauber unterliegt ihr deutlich und muss am Ende mit Platz 6 zufrieden sein.
Tauber es am letzten Wettkampftag nochmal wissen und startet aufgrund einer Sonderregelung auch im Damensäbel. In der Vorrunde zeichnet sich schon ab, dass es nicht bis aufs Treppchen reichen wird. „ Sylvi ist eine Kämpferin und Platz 7 ist ein guter Ausgangspunkt für die im November stattfindenden Weltmeisterschaften“ kommentiert Bundestrainer Alexander Bondar die Leistung seiner Athletin.
Als Säbelspezialist im Trainerteam ist Cheftrainer Bondar auch bei den Herrensäbelwett­bewerben stark gefordert, kann aber mit den Resultaten nicht ganz zufrieden sein. Einzig Balwinder Cheema weiß zu überzeugen. Er arbeitet sich nach seinen Sieg gegen Manfred Böhm (AUT) bis ins Viertelfinale vor. Weltmeister und Paralympics-Dritter Adrian Castro ist dann doch noch eine Nummer zu groß, er verweist den Deutschen auf Rang 7. Tim Widmaier und Holger Kratzat können sich bis ins Achtelfinale vorkämpfen. Widmaier unterliegt deutlich dem Franzosen Yannic Ifebe und auch Kratzat ist chancenlos in seinem Kampf gegen den Dritten der Europameisterschaften Alessio Sarri (ITA) . Im Endklassement platzieren sich Widmaier und Kratzat auf 12 und 16. „Wir müssen bei André Otto (21.) über eine Reklassifizierung nachdenken“ resümiert Heimtrainer Horst Dumke sichtlich enttäuscht , aber auch kämpferisch mit Blick nach vorne das Abschneiden seines Athleten. „Er ist durch seine Einschränkungen den Athleten der Kategorie A schon im Vorfeld des Wettkampfes unterlegen.“ Sebastian Gadow hat mit dem Ausgang des Turniers ebenfalls nichts zu tun und wird 18..
„Sylvi und Balu (A.d.A.: Balwinder Cheema) sind in ihren Leistungen konstant, drei bzw. 2 Starts und jeweils mit einer TOP 10 Platzierung als Ergebnis!“ fasst Bondar den Weltcup zusammen und ergänzt mit einem Augenzwinkern „Wir wissen voran wir mit Blick auf die Weltmeisterschaften im November in Rom arbeiten müssen, …“

Alle Ergebnisse und die Wettkampf-Dokumentation unter http://www.wheelchairfencing.nl

 


Deutsches Team v.l.n.r.:
- sitzend: Balwinder Cheema,Zarife Imeri, Martinez Budich, Sylvi Tauber
- stehend: Gavrila Spiridon, Alexander Bondar, Harut Khachtryan, André Otto, Tim Widmaier, Maurice Schmidt, Sebastian Gadow

(Foto Gavrila Spiridon)


Herrendegen: Gefecht AL-MADHKHOORI, Zainulabdeen (links) gegen Martinez Budich (rechts)

(Foto wheelchairfencing.nl)


Damendegen: Gefecht Zarife Imeri (links) gegen Erika Foris (HUN)

(Foto wheelchairfencing.nl)