Doppelweltmeistertitel überstrahlt Weltcup in Sharjah

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Zunächst holte sich Maurice Schmidt (SV Böblingen) im Florettfinale der U17-Weltmeisterschaften mit einem deutlichen 15:8 gegen Alan Surajeski  (POL) die Goldmedaille, dann sicherte er sich Sharjah, UAE, den Titel im Degen gegen Nikita Trofimov (RUS). Zwei Tage später untermauert er seine Stärke mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den U23-Weltmeisterschaften. Das beste Ergebnis im Weltcup steuerte Silvi Tauber (Makkabi Rostock) mit Platz 12 bei.

Bei den U17 Weltmeisterschaften in Sharja, UAE gelang Maurice mit dem Gewinn der Goldmedaille in Florett und Degen ein furioser Start in  das Wettkampfwochenende. Zunächst musste er in seiner Zweitwaffe, dem Florett ran. Schon nach der Vorrunde zeichnete sich ein erfolgreicher Tag ab. Schmidt qualifizierte sich als zweiter der Vorrunde für die Direktausscheidung. Der Weg ins Finale gegen Surajewski (POL) führte über  das schwer umkämpfte Halbfinale gegen Nikita Trofimov (RUS), der mit 12:15 das Nachsehen hatte und sich mit Bronze zufrieden geben musste. Der Böblinger Degenspezialist Schmidt präsentierte sich bei den anschließenden Degenwettkämpfen in seinem Element. Beflügelt durch seinen Floretterfolg setzte er sich unangefochten mit nur fünf Gegentreffern in der gesamten Vorrunde an die Spitze des Teilnehmerfeldes und ließ seinen Gegnern keine Chance. Im Halbfinale besiegte er souverän Elke van Achterberg (NED) mit 15:4 und im Finale verwies er Nikita Trofimov mit demselben Ergebnis auf den Silbermedaillenrang. Am dritten Wettkampftag in Folge musste der junge Athlet den Anstrengungen Tribut zollen, er schied bei den U23-WM im Florett bereits im Achtelfinale aus. „Heute war Maurice etwas müde, aber morgen im Degen wird er sicher nochmal richtig angreifen“ kommentierte Bundestrainer Nachwuchs Gavrila Spiridon den 10. Platz seines Schützlings. Am letzten Tag der Weltmeisterschaften konnte sich Schmidt deutlich steigern und sicherte sich in der nächst höheren Altersklasse die Silbermedaille. Nach Siegen geben Hakan Akkya (TUR) und Dronov (RUS) unterlag er erst im Finale Hayder Al-Ogaili (IRQ) mit 5:15.
Dieser Auftakt in Sharjah bei der U17- und U23-WM hatte die Latte für die Deutschen Athleten recht hoch gelegt und war durch die Aktiven beim ersten Weltcup in den Vereinigten Arabischen Emiraten leider nicht zu toppen. Mehr als 170 Athleten aus 27 Nationen waren für die Wettkämpfe gemeldet
Den Weltcup-Auftakt machten die Florett-Damen und die Degen-Herren. Sylvi Tauber (Makkabi Rostock) erwischte den besten Start. Ihr gelang die Qualifikation für die Direktausscheidung, wo sie mit 7:15 gegen Alesia Karkrytskaya (BLR) unterlag und sich mit Platz 18  zufrieden geben musste. Ulrike Lotz-Lange  und Marcela Lange belegten  die Plätze 20. und 21.
Auch die Herren zeigten gute Leistungen: Maurice Schmidt schied bei seinem fünftem Wettkampf in nur 3 Tagen in der Kategorie A erst  im 32er KO gegen die Nr. 15 der Welt aus und wurde 23. Auch Balwinder Cheema und Tim Widmaier konnten sich über die Qualifikationsrunde für die Direktausscheidung empfehlen. In der Kategorie B platzierten sich Balwinder Cheema (Makkabi Rostock) nach einer 8:15-Niederlage auf 24 und Tim Widmaier (SV Böblingen) nach einem chancenlosen Kampf gegen Pipat Thongjapo (THA) auf 25.
Als die Fechterinnen und Fechter der Kategorie B am dritten Tag des Weltcups an den Start gingen, war Maurice Schmidt im Florett leider schon fertig. Der Sieg gegen Alexander Nedoboyko (RUS) blieb leider sein einziger Sieg in der Setzrunde, er wurde 32. Nicht viel besser lief es für seinen Teamkameraden Widmaier. Dieser belegte in der Kategorie B Platz 28. Sylvi Tauber dagegen gelang im Damendegen Kat. B die Qualifikation für die Direktaussscheidung. Dort traf sie im 16er KO auf die Weltranglistenvierte Jingjing Zhou (CHN) und belegt nach einem 5:15 Platz 12, Ulrike Lotz-Lange wird 17te und Marcela Lange (beide HFC Lübeck) 19te.
Den Abschluss des Weltcups bildeten die Mannschaftswettkämpfe. Ohne die noch immer rekonvaleszente Europameisterin Simone-Briese Baetke setzte das deutsche Damendegenteam stolze, fast schon unglaubliche 17 Punkte gegen die klar favorisierten Hongkong-Chinesinnen und belegte nach einem 10:45 gegen Frankreich den 7. Platz. „Für eine Top-Platzierung fehlt dem Team einfach eine starke Fechterin der Kategorie A“ resümierte Delegationsleiter Alexander Bondar das Abschneiden, zeigte sich aber in insgesamt mit den Leistungen des deutschen Teams zufrieden.
Die Ergebnisse und der Turnierverlauf sind unter www.wheelchairfencinglive.com/de/competitions abrufbar.



Maurice Schmidt mit Trainer Spiridon (Foto: Uwe Schmidt)